Für die Kerls kein Problem, die hüten sich von selbst, in den ganz hohen Lagen rumzupiepen. Ganz einfach – singt ein Mann im Treble mit, dann tut er das eine Oktave (acht Töne) tiefer als die Damen neben ihm. Eine Frau singt den Tenor üblicherweise eine Oktave höher als die Männer, es sei denn, sie hat eine außergewöhnlich tiefe Stimme. Im stillen Kämmerlein geht das gut und fühlt sich bequem an, aber in einer vierstimmigen Gruppe gehen sie damit völlig unter. In diesem Bereich hat die menschliche Stimme keinen Druck; die richtige Power kommt erst eine ganze Oktave (acht Töne) höher. Betrachten wir das folgende Diagramm (geklaut aus “Musik im Kopf” von Manfred Spitzer).
Die Tenorstimme in der Männerlage (zweiter Balken von unten, orange) ist für fast alle Frauen ungeeignet, denn sie reicht in die linke No Go Area hinein. Die Tenorstimme in der Frauenlage (grün) hingegen liegt im selben Bereich wie der Treble, also noch ca. eine halbe Oktave höher als der Alt, sie geht ans obere Limit; nicht jederfraus Sache. Wenn du dabei den Tenor bequem tief findest, dann machst du etwas ganz entscheidendes falsch und gehörst in den Alt. Dann machen wir jetzt eine Übung und lesen uns die folgende Zeile vor. Jetzt nehmen wir eines dieser “Fa”s, ziehen es in die Länge, versuchen dabei, lauter zu werden, aber die Tonhöhe beizubehalten:
Egal, wir atmen tief, setzen in derselben Höhe noch einmal an und werden laut. Und darüber gehen auch noch ein paar Töne, bestimmt vier oder fünf.
Hier könnt ihr auf der linken Seite die Bereiche der einzelnen Stimmen und die Lage der Anfangstöne an einem realen Beispiel sehen.



