Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein sehr sonniges Beet, kahle Mauern und karge Kiesbetten mit den passenden Steingartenpflanzen in ein buntes Blütenparadies voller Leben verwandeln können. Steingärten sind vielfältig, denn sie bieten attraktive und einfache Möglichkeiten, um schwierige Gartenlagen in blühende Landschaften zu verwandeln.
Um ihn zusätzlich gegen Erosion zu schützen, wird er mit passenden Steingartenpflanzen bepflanzt.
Wer einen Steingarten anlegen möchte, hat die Wahl zwischen einer bereits vorhandenen Mauer, einem Kiesbett oder einer neu aufgebauten Trockenmauer mit zwei Wänden, die durch Substratauffüllung in der Mitte sowie in den Fugen Platz für Steingartenpflanzen bietet.
Technisch ist eine Trockenmauer eine solche, bei der die Steine lose übereinander geschichtet und ohne Mörtel verfugt werden. Eine Steinmauer bis ein Meter Höhe benötigt je nach Untergrund normalerweise kein Fundament.
Höhere Mauern gewinnen mit einem frostfesten Unterbau an Stabilität, je nach Standort kann eine Drainage nötig sein. Übrigens: Tipps für den passenden Sichtschutz im Garten haben wir auch hier im Video zusammengestellt:
Welche Steinarten im Steingarten zum Einsatz kommen, entscheidet der persönliche Geschmack, die Verfügbarkeit am Einsatzort und das Budget.
Beispielsweise wird durch die Zugabe von Kalksplitt ein sauer agierender Stein lebenswert für kalkliebende Pflanzen.
Eine weißblühendes Gewächs für den Steingarten, das auch mal pinkfarbene Blüten haben kann: Teppich-Phlox oder Polsterphlox (Phlox subulata) – wächst schön als Polster mit dickfleischigen Blättern. Die Witterung ist wechselhaft wie in den Alpen, eine starke Sonneneinstrahlung steht zumeist auf der Tagesordnung und damit müssen alle heimischen Pflanzen zurechtkommen.
Auch alle weiteren Pflegeanforderungen, die Pflanzen üblicherweise bedürfen, fallen bei Steingartenpflanzen praktischerweise weg. So brauchen Sie sie nicht oder nur wenig zu gießen, Schnittarbeiten sind bei ihrer Wuchsart nicht nötig.
Oft fällt auch das Unkrautzupfen im Steingarten, Kiesgarten oder in den Mauerfugen weg, weil sich die Wildkräuter dort nicht etablieren können aufgrund der kargen Bedingungen und des dichten Wuchses der Polsterstauden.
Wie blühende Kaskaden fließen die Steingartenpflanzen wie Steinkraut und Blaukissen in lila, weiß und gelb über die Steinmauern. So ein Steingarten ist nicht nur eine Augen-, sondern auch eine Bienenweide © AdobeStock / Petra Beerhalter Es gibt erstaunlich viele Pflanzen, die mit diesen mageren Böden und sehr sonnigen Standorten zurechtkommen.
Blaukissen (Aubrieta), Steinkraut (Alyssum), Dickblattgewächse (Sedum) und Sempervivum (Hauswurze), Flammenblumen, auch Polster- oder Teppich-Phlox genannt (Phlox), Schleifenblumen (Iberis), Alpen-Astern, Edelweiß oder Kornblumen. Nachdem Sie Ihre Trockenmauer errichtet haben, geben Sie ein Erdgemisch aus normaler Gartenerde durchmischt mit Sand und Kies in die Zwischenräume der Mauer.
einem Vierteljahr sind die Steingartenpflanzen eingewurzelt und benötigen keine Extrawassergaben mehr, da sie gut mit Trockenheit zurechtkommen.
Eine Trockenmauer mit Pflanzen, die nicht unbedingt vollsonnig stehen müssen: Großes Immergrün (Vinca major), Purpurglöckchen (Heuchera) und ein Buchensetzling hat sich auch ins Steingarten-Beet gemogelt.
Das ist ebenfalls möglich, da es auch Pflanzen gibt, die karge Böden bevorzugen und mit wenig Licht und Wärme zurechtkommen. Die Bepflanzung der Steinmauer bereichert den Garten nicht nur optisch und biologisch, sie schützt auch vor Erosion.
Lavendel (Lavandula angustifolia) ist gut geeignet für die Bepflanzung einer Steinmauer, insbesondere, wenn diese aus Kalkstein besteht und in trockener, sonnenexponierter Lage steht. Die Sorte "Hidcote Blue Strain" eignet sich besonders, weil sie dichte, kompakte Büsche bildet.
Ebenfalls eine interessante, wie unkomplizierte Steingartenpflanze ist der Filzige oder Wollige Thymian (Thymus praecox subsp. Er blüht je nach Sorte von Ende Mai bis August, manche sogar bis in den Spätherbst, verströmt ein herrliches Aroma, dient Insekten als Nahrungsquelle und kommt gut mit kargen, kalkigen Böden und heißen Tagen zurecht. Die Grasnelke (Armeria) oder auch Strandgrasnelke bevorzugt karge, sandige und kalkhaltige Böden und Wärme. Sie kommen mit mageren Böden - also wenig Humus - geringen Substratmengen und viel Sonne zurecht.
Der Aufwand hält sich also in Grenzen, ein Steingarten macht so gut wie keine Arbeit. Bei einigen Steingartenpflanzen, die nicht mit neutralen Böden zurechtkommen, müssen Sie auf Ihre Kalk- oder Säurevorlieben achten. Die niedrigwachsenden Dickblattgewächse (Crassulaceae) mit ihren fleischigen Blättern können besonders gut Wasser speichern. Die Dalmatiner Polster-Glockenblume (Campanula portenschlagiana) blüht üppig und breitet sich gern in Mauerfugen aus.
Wer eine etwas in die Jahre gekommene Mauer zum Nachbarn oder der Straße hat, diese aber nicht missen möchte, muss nicht gleich zum Vorschlaghammer greifen und sie abreißen. Insofern Sie noch trägt und keine Umkippgefahr droht, können Sie Ihre unansehnlich gewordene Mauer mit Steingartenpflanzen aufwerten.
Öffnungen im Mauerwerk, Risse, vergrößerete Fugen: All das sind Orte, die sich für die Bepflanzung eignen. Füllen Sie zunächst in die Öffnungen der Mauer ein Sand-Gartengemisch und setzen Sie dann die Pflanze an den gewünschten Ort.
Wer glaubt, mit einem Kiesbett anstelle eines bepflanzten Beetes ein leichtes Spiel und wenig Arbeit zu haben, der irrt häufig. Denn insbesondere weiße Kiesflächen veralgen im Laufe der Jahre und bekommen ein unansehnliches Grün.
Falls Sie mit einem Vlies zur Unkrautunterdrückung bei der Anlage des Kiesbetts gearbeitet haben, stört dies nicht, im Gegenteil, es reduziert die Verdunstung im Boden. Ganz gleich, ob als einfache Mauer oder als Spirale konzipiert: die Steine wärmen die Erde auf, lassen überschüssiges Wasser schnell abfließen und schaffen ein Wohlfühlklima für Kräuter.
Dabei eignen sich wirklich alle Kräuterpflanzen, am besten jedoch jene, die mehrjährig sind und leicht verholzen. Wählen Sie für die Anlage der Steinspirale einen sonnigen Platz aus, dann werden Sie über Jahre Freude an den Kräutern haben!
















