Vienna-based collector Richard Rella is an avid supporter of the contemporary art scene and its stakeholders. I have always been interested in art because I grew up with it and it provided me with a sense of well-being and a beautiful environment. Only later, when I started my career, did I have the peace of mind and, most importantly, the money to start my contemporary art collection. We both never forgot that moment and still laugh about it today.
It was really “contemporary” – a clear contrast to my usual classic hunting and landscape engravings. I don’t buy works from artists who don’t appeal to me personally or do not seem very likable to me, even if I may like the artwork very much – this already happened a couple of times.
I also like to invite the artists over to my place so that they can see where their work hangs and how happy I am with it. My collection is very much shaped by personal encounters with artists. Over time, I got to know Gunter Damisch, Josef Mikl, Norbert Brunner, Tone Fink, Jakob Gasteiger, Rudolf Polanszky, and Marielis Kejda – all artists, of whom I own larger or smaller pieces.
These artists are – or were – different from each other and very interesting in their own ways.
I bought small works by Ingeborg Strobl, Adolf Frohner, Otto Mühl, and Herwig Zenz because I particularly liked the works, even without getting to know the artists. That sounds like a very open, natural approach to collecting.
So, in my collection, there are many variations, different perspectives on and interpretations of this particular subject. I would not sell a single piece from my collection, so the market value is of no importance to me. I am, however, always happy when the prices of an artist increase, as it means that she or he is doing well. Many collectors live with their works of art – you too? I collect out of passion, and Corona has not changed this. Many fairs and galleries have opted for online activities instead of physical exhibitions.
I therefore consciously avoid the computer in my spare time and have never attended virtual tours. In all cases, however, I have had a look at them in person before the purchase.
Do you think that Corona will change the art world permanently? You will never regret these purchases later, even if your taste or focus changes. Vienna has developed incredibly positively over the past 30 years and has moved from a historic imperial capital, which it was until the 80s, into a pulsating and modern art capital, which has a high-quality offer for anyone interested in any kind of art. The museums have become more modern, new exhibition areas have been added, the offer has been expanded, there are relevant fairs for contemporary art… All these factors have turned Vienna into a liveable city with a unique quality of life.
Many people have most likely become aware of how plain life would be without art. viennacontemporary: Fangen wir am Anfang an: Wann hast Du zu sammeln begonnen und wie hat sich Deine Sammelleidenschaft entwickelt? Erst in der Schule hörte ich von einem Schulkollegen ein Referat über Picasso, das in mir einen vollkommenen Umbruch auslöste und mein Interesse und Verständnis für zeitgenössische Kunst entfachte. Erst später, im Berufseinstieg, hatte ich die Ruhe und vor allem das Geld meine Sammlung zeitgenössischer Kunst zu beginnen.
Rella: Als Schüler habe ich die Julius Säule als Stich bei der Antiquitätenmesse in der Wiener Hofburg in den 80er Jahren gekauft; es war deshalb so einprägsam, weil mir meine Mutter das Geld vorschießen musste und sie dort im Café ihr gesamtes Geld und Kleingeld zusammenrechnen musste, das sie mithatte, um den Kaufpreis zu bezahlen. Als Student habe ich mein erstes Zeitgenössisches Bild von Veronika Riedl-Schlauss gekauft, einer Schülerin von Josef Mikl.
Mir ist seine oder ihre Botschaft wichtig, die Philosophie, die Themen, die ihn oder sie beschäftigen und die Motivation hinter den Werken. Es sind ganz wunderbare Menschen, die eine eigene Meinung vertreten und sich zu sehr vielen Themen Gedanken machen.
Ich will mir ja nur Werke zu Hause aufhängen, die mich an nette oder interessante Menschen oder besondere Momente erinnern.
Rella: Meine Sammlung ist sehr stark von persönlichen Begegnungen mit den Künstlern geprägt. Schließlich lernte ich Gunter Damisch, Josef Mikl, Norbert Brunner, Tone Fink, Jakob Gasteiger und Rudolf Polanszky, Marielis Kejda kennen, von denen ich größere oder kleinere Arbeiten besitze. Ich nehme keinerlei Auswahl von KünstlerInnenn vor, sondern es sind wunderbare Zufälle die mir die Menschen und Werke zuspielen – so auch z.B. die in Wien lebende Nives Widauer (Schweizerin), Laurent Ajina (Franzose), Rudi Cotroneo (Italiener).
Rella: Ich hatte niemals ein Konzept, da meine Sammlung aus einer Leidenschaft und Liebe heraus entstand und sich immer weiterentwickelte. Erst in den letzten Jahren habe ich begonnen mir ein persönliches Thema zu überlegen, das die jeweiligen KünstlerInnen auf ihre unterschiedliche Art und Weise interpretieren. viennacontemporary: Viele Sammler und Sammlerinnen leben mit ihren Kunstwerken, andere haben Sie in einem Depot – wie hältst Du es hier? Ich könnte mir ein Leben ohne meine Kunstwerke gar nicht vorstellen und möchte mich auch ganz bewusst damit umgeben. Von vielen KünstlerInnen weiß ich jedoch, dass einige sehr darunter leiden, nicht ausstellen zu können und natürlich auch unter dem mangelnden Einkommen. viennacontemporary: Viele Messen und auch Galerien haben während der Corona-Zeit statt auf Online-Aktivitäten anstelle physischer Ausstellungen gesetzt.
Rella: In der Corona-Zeit verlagern sich sämtliche Gespräche und Treffen virtuell auf Online-Aktivitäten. Ich will meine Freunde ja auch persönlich sehen und nicht nur virtuell treffen… aber für Andere ist das online-Angebot sicherlich sehr gut und für die Galerien und Museen absolut notwendig!
Rella: In der Kunstwelt wird sicherlich das Angebot nachhaltig digital ausgebaut, was ich absolut nachvollziehen kann. Rella: Jeder Sammler und jede Sammlerin sollte in erster Linie auf sein Gefühl achten und nur etwas kaufen, das er oder sie bedingungslos haben möchte.
Diese Käufe wird man später nie bereuen, auch wenn sich der Geschmack oder die Schwerpunkte verändern. Hauptstadt, die sie bis in die 80er Jahre war, zu einer pulsierenden und modernen Kunsthauptstadt, die Interessenten aller Kunstrichtungen Qualitatives zu bieten hat!
Wien ist moderner geworden und hat zu seinem weltweit einzigartigen musikalischen Angebot auch die bildende Kunst besonders gefördert. Die Bundesmuseen sind moderner geworden, es sind neue Ausstellungsflächen hinzugekommen; das Angebot wurde erweitert; es gibt eigene Messen für zeitgenössische Kunst, … Wien ist auch deshalb eine lebenswerte Stadt mit einer einzigartigen Lebensqualität! viennacontemporary: Gibt es Deiner Meinung nach etwas Positives für die Kunstwelt an dieser Zeit, das auch in die Post-Corona-Zeit mitgenommen werden sollte? Rella: Vielleicht ist vielen Menschen in der Corona Zeit bewusster geworden, wie farblos das Leben ohne Kunst wäre.











