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Und mancher überlegt, ob es nicht möglich ist, auch in einem kleineren Apartment oder gar in einem Tiny House glücklich zu werden. Ob man sich nun von einer Villa in eine Dreizimmerwohnung verkleinert oder in eine 30-Quadratmeter-Mikrobehausung oder ein Wohngemeinschaftszimmer umzieht – mit wenig auszukommen heißt nicht, ungemütlich hausen zu müssen.

Vielleicht kann man ganz auf eine Sofalandschaft verzichten, weil die Gäste ohnehin immer am gemütlichen Esstisch sitzen. Der Essplatz ist der zentrale Punkt des Lebens“, sagt auch Architekt Fabian Freytag, der in Berlin bereits mehrere preisgekrönte Interiors auf wenig Platz gestaltet hat. Oder man verzichtet auf ein Bett und schafft sich stattdessen ein aufklappbares Schrankbett oder ein gutes Ausziehsofa an – das Bettzeug findet dann womöglich einer Truhe Platz, die zugleich als Sitzgelegenheit funktioniert. In einer Einzimmerwohnung ist das sinnvoll, aber auch wenn man noch einen Raum mehr zur Verfügung hat, ihn aber nicht nur nachts als Schlafplatz nutzen will, sondern auch tags als Lese- oder Arbeitszimmer zum Beispiel.

Nichts gegen eine Villa Kunterbunt, aber dann sollte sie auch so geräumig sein wie die von Pippi Langstrumpf, sonst wird’s unangenehm unordentlich. Experten raten zu einem reduzierten Grundton mit einem, bis zwei Farben, also beispielsweise Weiß an den Wänden und bei den Möbeln, rosa und gelbe Kissen, Teppiche oder Vorhänge.

Wer seine Kerzen, Blumenvasen, Bilder, Pflanzen behalten will, stellt sie in Gruppen zusammen – zum Beispiel auf einem Sideboard oder auf dem Fensterbrett. Im Badezimmer packt man Tuben, Tiegel und Fläschchen am besten zusammen in eine Utensilien-Box, zum Beispiel aus Filz oder aus Rattan.

Und eine edle Textil- oder Motivtapete wertet den Eingangsbereich auf, ohne gleich Unsummen zu verschlingen“, wie Ute Laatz rät. Das Shoji Apartment in London von Proctor und Shaw ist 29 Quadratmeter klein, überzeugt mit einer hellen, kunstvoll improvisierten Optik.

Hier wurde der Bettbereich ins Vertikale hinaufgebaut, mit Birkensperrholz und halb durchsichtigen Elementen, Polycarbonat-Trennwänden gearbeitet – geborgt von der Tradition der japanischen verschiebbaren Raumteiler, Shoji genannt. Eine innovative Lösung, um bei einer so herausfordernden Raumgröße funktional alles unterzubringen, was ein normales Apartment braucht – samt Walk-in-Dusche.

Beim Bildband „Pretty Small“ hält der Titel Wort, die vorgestellten Wohnbeispiele sind ziemlich klein und zeigen jede Menge feiner Lösungen. Mit trennenden Vorhängen oder Möbeln, die von beiden Seiten bespielbar sind (offene Regale zum Beispiel oder Paravents) lässt sich ein Raum ebenfalls inszenieren und strukturieren. Insgesamt lässt sich beobachten, je weniger vollgepackt mit Möbeln und Dingen solche Mikrowohneinheiten sind, desto größer wirken sie. Der mit interessanten Texten und Bildern versehene Bildband „Pretty Small“ mit dem Untertitel „Grand Living with Limited Space“ ist erschienen im Verlag Gestalten (255 Seiten, 39,90 Euro)

Bauen/Wohnen/Architektur : Nicole Golombek (golo)
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Wohnen im Tiny House im Schwarzwald: Stuttgarter Architekt zeigt seine kleine Holzvilla
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Kommode mit Pflanzen dekorieren

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