Ähnlich wie in einem Gewächshaus stellt sich dort binnen kurzer Zeit aufgrund von Sonnenlicht und -wärme sowie Wasser ein tropisches, feucht-warmes Klima ein. Der geschlossene Kreislauf sorgt dafür, dass sich das Mini-Biotop im Glasbehälter selbst reguliert und so nicht regelmäßig gegossen werden muss. Es gibt sowohl Flaschengärten mit offenen Glasbehältern als auch komplett luftdicht verschlossene Pflanzen im Glas, beispielsweise in Weinballons.
Obwohl es den Anschein macht, dass Flaschengärten erst in den letzten Jahren in Mode gekommen sind, ist die Idee dahinter nicht neu.
Schon Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte der englische Arzt Nathaniel Bargshaw Ward den ersten Prototypen ("Wardschen Kasten"). Gegen Ende der 1830er-Jahre wurden Flaschengärten bekannt, da sie sich sehr gut für den Transport von Pflanzen auf längeren botanischen Entdeckungsreisen eigneten.
Zu Anfang wird einmalig Wasser eingefüllt, welches immer wieder über die Blätter der Pflanzen verdunstet und sich an den Glaswänden niederschlägt. Wenn das Wasser am Glasgefäß kondensiert, rinnt es zurück in die Erde und wird erneut von den Pflanzen aufgenommen – der perfekte Wasserkreislauf.
Dazu produzieren die Pflanzen nachts Kohlendioxid und filtern es tagsüber bei der Fotosynthese wieder aus der Luft, um es wiederum in Sauerstoff umzuwandeln – so entsteht zusätzlich ein geschlossener Gaskreislauf. Das geeignete Gefäß für einen Flaschengarten kann sowohl ein bauchiges Einmachglas als auch ein sogenanntes "Ballonglas" oder ein Weinballon sein – am besten eignen sich jedoch Glasbehälter, die sich luftdicht verschließen lassen. Je nach gewünschtem Umfang sollte das Glasgefäß ausreichend groß sein – ein Mindestvolumen von zwei Litern hat sich bewährt. Tipp: Um mögliche Schimmelsporen oder Keime abzutöten, sollten Sie die Flasche vorab gründlich reinigen.
Damit Sie lange Freude an Ihren Pflanzen im Glas haben, sollten Sie sie passend zu den tropischen Klimabedingungen im Flaschengarten auswählen. Hierfür eignen sich vorwiegend exotische Pflanzen, die dort wie in ihrer natürlichen Umgebung gedeihen können: Sie schätzen eine nährstoffarme Erde und wachsen im Idealfall eher langsam. Da die Pflanzen im Glas nur eingeschränkt Platz zum Wachsen haben, eignen sich auch Bodendecker sehr gut. Eine gute Möglichkeit, um auch sehr kleine Gläser zu bepflanzen, bieten Stecklinge, die Sie einfach in den Flaschengarten setzen. Wenn Sie lieber wärmeliebende Pflanzen für Ihren Flaschengarten nutzen möchten, sind Kakteen und Sukkulenten erste Wahl. Aber Achtung: Durch ihre anderen Standortansprüche mögen beide Pflanzenarten keine allzu hohe Luftfeuchtigkeit.
Das können Sie am einfachsten gewährleisten, indem Sie einen unverschlossenen Flaschengarten verwenden, zum Beispiel in einem Bonbonglas ohne Deckel. Denken Sie daran, dass Sie bei offenen Flaschengärten auch regelmäßig gießen müssen – denn nur in geschlossener Form kann ein eigenes Ökosystem entstehen. Bewässern – versickern – verdunsten – kondensieren: Damit der Wasserkreislauf im Flaschengarten reibungslos ablaufen kann, ist eine Drainage sinnvoll. kann unter den Lavasplitt gemischt oder für Gesteinsschichten am Glasrand verwendet werden Grober Splitt oder Steine (z.B. Granit oder Quarz): zur Erstellung felsiger Landschaften an der Oberfläche
Der Verzicht auf Blumen- oder Gartenerde hat zudem den Vorteil, dass Ihren Pflanzen im Glas weniger Nährstoffe zur Verfügung stehen und sie so langsamer wachsen. Zunächst sollten Sie sich alle Materialien zurechtlegen und Splitte sowie Steinbruch ordentlich mit kalkfreiem Wasser von Staub und Schmutz befreien.
Säubern Sie das Glasgefäß gründlich mit kochend heißem Wasser, um Keime und Schimmelsporen abzutöten. Beginnen Sie mit dem Schichten des Bodens, dieser sollte maximal 20 Prozent der Höhe des Gefäßes ausmachen.
Generell gilt: Je weniger Bodenschicht zur Verfügung steht, desto kleiner bleiben die eingesetzten Pflanzen. Nutzen Sie bestimmte Bodenmaterialien wie Sand aus optischen Gründen, sollten Sie diese nur direkt am Glasrand verwenden, um eine Abdichtung des Bodens und Staunässe zu vermeiden.
Beim Befüllen Ihres kleinen Flaschengartens eignen sich besonders gut unterschiedliche Gesteine. Positionieren Sie nun die Pflanzen in der Kuhle in der Mitte vom Glas und verteilen Sie etwas Lavasplitt um sie herum.
Wenn Sie Steine, Splitt und Kies direkt vor dem Einfüllen abgespült haben, reicht das Wasser oft schon aus und Sie müssen keines hinzufügen. Als Faustregel gilt: Geben Sie nur so viel Wasser hinzu, dass es von der Lavasteinschicht vollständig aufgenommen wird, ohne dass Feuchtigkeit im Gefäß stehen bleibt. Ist das Glas dagegen permanent trocken, ist noch nicht genügend Wasser vorhanden und es sollte nachgegossen werden.
Einrichten Das Wohnzimmer mit Pflanzen verschönern – Ideen und Tipps Zimmerpflanzen sind altmodisch oder gar spießig?
Kein Trend wuchert üppiger und verschönert das Wohnzimmer so elegant wie Ficus, Yucca & Co.! Damit Ihre Pflanzen bei der Fotosynthese im geschlossenen Gefäß ausreichend Sauerstoff produzieren können, ist es wichtig, dass sie tagsüber genügend Licht bekommen.
Eine direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie jedoch vermeiden, denn dadurch erhitzt sich das Glas zu stark und die Blätter der Pflanzen können verbrennen. Kondenswasser im Flaschengarten ist ein ganz normaler Vorgang – nur wenn die Glaswände nie abtrocknen, sollten Sie handeln. Es wird auch immer wieder im Verlauf vorkommen, dass Pflanzen Blätter abwerfen und neue austreiben – das ist der Kreislauf der Natur. Blumendeko Blumen modern arrangieren Es muss nicht immer ein klassischer Blumenstrauß sein: Wohn-Coach Bettina Eulenburg zeigt, wie man Blüten kreativ in Szene setzt.
In der Anfangsphase sollten Sie abgestorbene Blätter aufsammeln, um die im Glas enthaltenen Mikroorganismen nicht zu überfordern. Abgestorbene Blätter, die nicht auf den Boden gefallen sind, sondern in den Kronen anderer Pflanzen hängen, können Sie auch herausnehmen.
Jedoch sollten die im Flaschengarten enthaltenen Mikroorganismen mit der Zeit in der Lage sein, Pflanzenteile ohne Schimmel zu zersetzen.











