Es gibt nichts besseres, wie im eigenen Garten auf Entdeckungstour zu gehen und kleine Krabbler zu beobachten. An dieser Stelle möchte ich gerne meine Gastautorin Sigrid vorstellen, die den heutigen Blogartikel geschrieben hat. Sigrid ist mir in meiner Facebookgruppe schon seit längerem aufgefallen.
Daher war ich richtig happy als Sigrid mit anbot einen Gastartikel für das wilde Gartenherz zu schreiben.
Seitdem ich denken kann, verbringen wir im Sommer jede freie Minute in unserem Familiengarten, der ein tierfreundlicher Garten ist. Wir planen und pflanzen, doch die Natur ist hier kein Gegenspieler, sondern darf mitgestalten.
Es gibt immer etwas zu entdecken zwischen bunten Blumen, Gemüse, Kräutern und wilden Ecken. B. mit Biene, Schmetterling, Regenwurm, Käfer, Vogel, Igel, Maus, Eichhörnchen, Wiesel, Fledermaus – selbst der Fuchs schaut nachts vorbei.
Gern gebe ich hier ein paar grundlegende Tipps, wie du mehr Tiere in deinen Garten lockst. Schnecken, Mäuse, Läuse oder Unkraut zwischen Pflastersteine — all zu oft greift der Mensch zur Chemie bzw. Gift. Mit dem Einsatz von Chemie sterben also zahlreiche andere (sogar erwünschte) Tiere. In einem funktionierenden Ökosystem erledigt sich mit Geduld vieles von selbst und etwas Wildnis ist nicht schlimm.
Es handelt sich aber hierbei um ein Biozid, pures Gift für Mensch, Tier und Pflanze. Tipp vom wilden Gartenherz: Meine liebsten insektenfreundlichen Stauden/Blumen sind die Gewöhnliche Wiesenschafgarbe (Achillea millefolium), die Wilde Malve (Malva sylvestris) und die Moschusmalve (Malva moschata), der Wiesensalbei (Salvia pratensis), das Mädesüß (Filipendula ulmaria), der Natternkopf (Echium vulgare), die Gewöhnliche Nachtviole (Hesperis matronalis), das Ausdauerndes Silberblatt (Lunaria rediviva), die Nachtkerze (Oenothera biennis), das Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) und der Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis). Bereits im Frühjahr hängt das Leben eines Hummelstaats davon ab, ob die Königin ausreichend Nektar und Pollen findet.
Hier spielt das Mutterkraut, flankiert von Königskerzen, Malven, Storchschnabel und Goldfelberich (verbreitet sich stark). Bitte dieses Feld leer lassen DU WILLST NOCH MEHR GARTEN? Wähle einheimische Sträucher wie Hartriegel, Weißdorn, Kornelkirsche, wilde Rosen oder Obststräucher als Hecke.
Auch gestalterisch wird solch ein Garten für uns Menschen erst so richtig interessant. Tipp vom wilden Gartenherz: ein optimaler, heimischer Strauch ist zum Beispiel die Haselnuss. Und die Blüten sind sehr beliebt bei unseren Bienen, denn die Haselnuss blüht relativ früh, wo es noch wenig Futter für die Bienchen gibt.
Um zu verdeutlichen, wie stark meine Abneigung gegen Schottergärten ist, kann ich nur sagen, dass ja auch keiner auf die Idee kommt, Steine statt Blumen zu verschenken.
Eine Natursteinmauer, einzelne Steine im Beet sowie magerer Boden mit Schotter können Artenvielfalt hervor bringen. Gabionen und reiner Schotter bzw. Schottergärten sind hingegen traurige, tote Flächen.
In einem Laubhaufen findet nicht nur ein Igel Schutz, Kröte, Frosch, Molch, nützliche Tigerschnegel und jede Menge Insekten leben und überwintern hier. Leg nur Gartenschnitt, Rasenschnitt und Küchenabfälle darauf, die für Ratten wenig schmackhaft sind, also alles was unverarbeitet oder gekocht ist.
Der Kompost bringt dir jährlich frischen Humus und seine Wärme im Winter ist für viele Tiere interessant.
Brennnessel, wilde Wiesen oder ein Gartenteich (der ist nichts für Haushalte mit Kleinkindern): hier herrscht Leben.
Wenn aus Käferlarven fliegende Glühwürmchen werden, dann haben diese „Imagos“ keine Mundwerkzeuge. Tipp vom wilden Gartenherz: Kerzenschein ist sowieso viel schöner als grelle Lichtquellen.
Ein Licht, welches nach oben strahlt ist totaler Quatsch, das blendet sogar Menschen in der Nacht. Am Besten benutzt du Lampen mit einer Farbtemperatur unter 3000 Kelvin – ganz warmes Licht mit niedriger Intensität. Holz, Äste, Laub, Gartenschnitt – entsorge nicht gleich alles was in deinem Garten gewachsen ist.
Lass sie im Winter stehen und räum erst ab März alles weg. Molche, Kröten, Wildbienen, schneckenfressende Schnegel und Käfer finden hier zum Beispiel langfristig ein Zuhause. Tipp vom wilden Gartenherz: Da ich viele Frühlingszwiebeln habe schneide ich meine Stauden bereits im Februar zurück.






