Wenn du noch nicht weißt, welcher Zaun es werden soll, kannst du dich in unserem Beitrag Holzzaunbau: Alles wichtige zum Thema inspirieren lassen. In unserem folgenden Beitrag findest du Grundlagen und Tipps für eine sichere und stabile Verankerung deines Holzzauns. Er soll ja nicht nur optisch was her machen, sondern auch stabil stehen und beim ersten stürmischen Tag nicht gleich – im wahrsten Sinne des Wortes – Reißaus nehmen.
Für Zäune, die nur für einen gewissen Zeitraum errichtet werden sollen, kannst du die Pfosten z.B. direkt in den Boden schlagen oder einbetonieren.
Zum einen ist das Holz im direkten Erdkontakt ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt und wird somit zu einem idealen Nährboden für Pilze. Zwar kann man diesen Zersetzungsprozess durch Holzschutzmittel etwas verzögern, früher oder später müssen die Holzpfosten jedoch ersetzt werden, da sie vermodert sind.
Zum anderen lassen sich die Holzpfosten beim Eintreiben in das Erdreich nicht so präzise ausrichten. Daher ist diese Verankerung eher für rustikale Zäune geeignet, bei denen es nicht so sehr darauf ankommt, dass sie schnurgerade sind. Durch sie wird dein Zaun einerseits stabil verankert und die Pfosten lassen sich leichter ausrichten, andererseits sorgt der Träger für einen benötigten Bodenabstand. Bei deiner Bodenbeschaffenheit gilt es zu klären, ob du einen festen, gewachsenen oder eher sandigen und lockeren Boden vorliegen hast.
Je nach Bodentyp kann es für manche Zaunkonstruktionen ratsam sein, Streifen- bzw. Punktfundamente anzulegen, für andere wiederum ist eine Befestigung ohne Fundamente möglich. Wenn dein Zaun eine Höhe von einem Meter nicht überschreitet, musst du dir wenig Gedanken über “den richtigen Pfostenträger” machen.
Je höher deine Zaunelemente sind, desto weniger Trägermodelle kommen für eine ausreichend stabile Verankerung in Frage. Willst du deinen Zaun zudem an einem nicht windgeschützten Ort errichten, zum Beispiel auf einem Hügel oder in Angrenzung an eine freie Fläche, wie eine Wiese oder ein Feld, ist die auftretende Windlast umso größer.
Besonders bei hohen, geschlossenen Sichtschutzzäunen solltest du daher auf eine gute und geeignete Verankerung achten, sonst gerät dein Zaun schnell in Schieflage.
Entscheidest du dich für eine offene Zaunkonstruktion, zum Beispiel für einen Palisadenzaun mit ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Latten, ist der seitliche Winddruck wesentlich geringer.
Der Wind weht zum größten Teil zwischen den Latten hindurch und kann so weniger Druck aufbauen. Einschlagbodenhülsen und Eindrehhülsen sind nur für unberührte und gewachsene Böden geeignet, ein Fundament mit einbetonierten Pfostenträgern kannst du auch bei anderen Bodenarten einsetzen.
Wenn das Fundament für deinen Zaun schon besteht, zum Beispiel ein Streifenfundament aus Beton oder eine Mauer, läuft die Auswahl einer stabilen Verankerung andersherum. In diesem Fall eignen sich aufdübelbare Pfostenträger, die auf bzw. seitlich an dein Fundament geschraubt werden. In diese Kategorie fallen alle Zaunarten, die größere Abstände zwischen den einzelnen Latten bzw. Brettern oder Elementen haben. Der Vorteil der lichten Bauweise ist, dass der Wind durch die bestehenden Lücken hindurch wehen kann und somit ein geringerer Winddruck auf den Zaun wirkt.
In der folgenden Tabelle haben wir für dich geeignete Pfostenträger mit unterschiedlichen Montagearten für Zäune in offener Bauweise zusammengestellt. Der Nachteil von geschlossenen Zäunen ist jedoch, dass sie dem Wind eine große Fläche bieten und deswegen ausreichend stabil verankert sein müssen.
Wir empfehlen im Zweifelsfall – besonders für hohe und geschlossene Zäune – einen Fachmann vor Ort, z.B. einen Zaunbauer oder Gartenlandschaftsbauer, zurate zu ziehen. Durch die Drehbewegungen beim Öffnen und Schließen des Tors wirken die Lasten zudem in unterschiedliche Richtungen. Für leichtere Holztore ist auch eine Montage mit aufdübelbaren Pfostenträgern möglich, hier solltest du natürlich das Befestigungsmaterial auf dein Fundament abstimmen. Wenn du nicht gerade einen niedrigen Vorgartenzaun bauen möchtest, solltest du bei der Montage deiner Türpfosten von Einschlag- oder Eindrehbodenhülsen besser die Finger lassen. Ansonsten besteht gerade bei hohen Zäunen die Gefahr, dass die Bodenhülse durch die Belastung allmählich immer weiter in den Boden sinkt oder kippt und das Tor schlussendlich nicht mehr richtig schließt. Wenn die Tragfähigkeit der ausgewählten Pfostenträger für deinen Wunschzaun scheinbar nicht ausreichend ist oder du Bedenken bezüglich ihrer Stabilität hast, ist nicht gleich Hopfen und Malz verloren.
Wenn dir deine Privatsphäre jedoch sehr lieb ist und du Wert auf einen geschlossenen Sichtschutz legst, kannst du den Winddruck konstruktiv auch anders mindern. Für noch mehr Sichtschutz kannst du die Bretter zweilagig und versetzt von beiden Seiten an die Pfosten schrauben. Das erreichst du zum Beispiel durch schräg an deinen Sichtschutzzaun angesetzte Holzpfosten oder, indem du bei einem langen Zaun in bestimmten Abständen immer mal wieder ein halbes Element quer setzt. So dienen die Pfosten und Elemente nicht nur den Pflanzen als Rankhilfe und dem Zaun als Stütze, sondern sind auch sehr schön anzusehen, wenn es blüht.
Für welchen Holzzaun du dich auch entscheidest – mit einigen Tricks und der richtigen Vorbereitung ist es nicht schwer, deinen Zaun vor Wind und allen anderen Widrigkeiten zu schützen.




