Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen, das wussten schon (oder besser gesagt noch) die Mönche im Mittelalter. Traditionell bauten sie in ihren Klostergärten zahlreiche Pflanzen an, um bei Erkrankungen schnell auf das passende Heilkraut zurückgreifen zu können. Auch Apotheken verfügten in früheren Zeiten über sogenannte Apothekergärten, durch die sie ihre Kunden stets mit den vielfältigen Heilkräften der Natur versorgen konnten.
Abgesehen von einigen Kräutergärten in Parks und Botanischen Gärten ist diese Praxis leider in Vergessenheit geraten, die meisten Menschen verlassen sich heutzutage vor allem auf Erzeugnisse der pharmazeutischen Industrie. Dabei lassen sich viele heilsame Kräuter problemlos im eigenen Garten, auf dem Balkon oder sogar auf der Fensterbank anpflanzen. In Form lindernder Tees oder selbstgemachter Tinkturen kann sie auch ein Laie leicht anwenden und sich so manchen Arztbesuch ersparen.
In diesem Beitrag erfährst du, wie einfach du eine grüne Hausapotheke anlegen kannst und welche Pflanzen im eigenen Apotheker-Beet nicht fehlen sollten. Egal ob Garten oder Balkon – bei der Planung deines Apothekergartens solltest du die unterschiedliche Standortbedürfnisse der Pflanzen berücksichtigen: Lichtverhältnisse – Die meisten Kräuter bevorzugen einen sonnigen Standort, viele geben sich aber auch mit einem halbschattigen Plätzchen zufrieden und einige wenige Arten gedeihen sogar am besten an einem feuchten Schattenplatz.
Wasser – Während mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Lavendel einen trockenen Standort bevorzugen, gedeihen viele heimische Wildkräuter am besten auf mäßig feuchtem Boden. Denn manche Kräuter gedeihen am besten auf sandigem Boden, andere wachsen bevorzugt in humusreicher, feuchter Erde. Tipp: Mit dem Bau einer Kräuterspirale, auch Kräuterschnecke genannt, kannst du verschiedene Standort-Zonen auf engem Raum einrichten und die Kräuter in genau auf ihren Bedarf abgestimmten Bereichen ansiedeln.
Weil die Anzahl heilkräftiger Pflanzen locker ganze Kataloge füllen kann, möchte ich dir für den Anfang einige klassische Sorten empfehlen. Die meisten lassen sich leicht anbauen und helfen bei alltäglichen Leiden wie Erkältungskrankheiten, Halsschmerzen oder Schlafstörungen.
Detaillierte Informationen zu Wirkungsweise und Anwendung jeder Pflanze findest du in ausführlichen Einzel-Beiträgen, die im jeweiligen Abschnitt verlinkt sind.
Tipp: Wenn dich gelegentlich oder regelmäßig eine spezifische Erkrankung plagt, lohnt sich auf jeden Fall die Suche nach den passenden Heilkräutern. Bestimmt hast du bei einer Erkältung schon einmal mit Kamille inhaliert oder zur Linderung von Magen-Darm-Problemen Kamillentee getrunken. Als Pflanze mediterranen Ursprungs fühlt sich Salbei an einem sonnigen, trockenen Standort mit sandigem Boden am wohlsten.
Wenn du Zitronenmelisse bisher nur als wohlschmeckendes Teekraut kanntest, wirst du von ihren vielfältigen Heilwirkungen überrascht sein. Du kannst sie unter anderem zur Herstellung eines natürlichen Lippenbalsams gegen Herpes sowie zur Linderung von Kopfschmerzen, Schwangerschaftsübelkeit oder Menstruationsbeschwerden nutzen. Auch ein Johanniskrautöl lässt sich leicht selbst herstellen, das du zum Beispiel als natürlichen Zusatz für Entspannungsbäder nutzen kannst. Für die folgenden wärmeliebenden Exoten empfiehlt sich ein Anbau im Blumentopf, damit sie kalte Perioden auf der Fensterbank verbringen können.







